In meinem Beitrag zum ersten Band von Lady Mechanika habe ich damals geschrieben: „Selten habe ich nach dem Cliffhanger einer Fortsetzung so entgegen gefiebert wie nach dem Ende von Lady Mechanika“. Nun hat das Warten auf den zweiten Band endlich ein Ende. Im zweiten Band wird der erste Story-Ark endlich abgeschlossen. Eigentlich hätte ich danach aufhören sollen zu lesen, denn der zweite beginnt natürlich sofort und lässt einen wieder mit einem Cliffhanger auf den 3. Band wartend zurück. Aber erst mal zur Story des zweiten Bandes:
Story
Spannend, lustig, rasant, düster, sexy, elegant – all das vereint Joe Benitez in seinem Steampunk-Meisterwerk.
Die Story des ersten Bandes wird gekonnt fortgeführt. Lady Mechanika und ihre Freunde und Helfer sind auf der Suche nach dem mysteriösen Lord Blackpool. Dieser veranstaltet eine Messe, die Mechani-Con. Die perfekte Gelegenheit für die mechanische Heldin, sich an Bord seines riesigen Flugschiffes zu schleichen und mehr über Blackpool herauszufinden. Als Wissenschaftler, der mit mechanischen Gliedmaßen experimentiert, ist er der einzige Anhaltspunkt zur Vergangenheit von Lady Mechanika. Immer noch ohne Erinnerungen an ihre Geschichte und den Erhalt ihrer mechanischen Gliedmaßen, verfolgt sie jede mögliche Spur. Somit kommt es gegen Ende des ersten Kapitels zu einem großen Showdown auf der Helio-Arx, dem Schiff von Lord Blackpool. Es werden einige fragen geklärt, wie das Verhältnis von Lady Mechanika zur skrupellosen Commanderin der gegnerischen Kämpfer, die ebenfalls über mechanische Körperteile verfügt. Auch welche Rolle die Angehörigen eines Zirkus in der Geschichte spielen, und warum einige von ihnen von Lord Blackpool entführt wurden, wird aufgeklärt. Dennoch bleiben zum Ende des Kapitels noch genug Fragen offen, die dafür sorgen, dass man unbedingt weiter lesen möchte.
In der zweiten Hälfte des Comics startet dann auch das nächste Kapitel: Die Schicksalstafel. Während sich Lady Mechanika ihre Zeit erst einmal mit jagen in den Schweizer Alpen vertreibt, sind Forscher in Afrika auf der Suche nach der namens gebenden Schicksalstafel. Aufmerksam auf die Ausgrabung wird Lady Mechanika erst, als sich die Nichte des Forschers an unsere Heldin wendet. Sie behauptet schon viel zu lange nichts mehr von ihrem Onkel gehört zu haben und vermutet, dass ihm etwas Schlimmes zugestoßen sein muss. Erst als das kleine Mädchen vor den Augen von Lady Mechanika entführt wird , glaubt sie, dass mehr an der Sache dran sein muss und nimmt die Verfolgung auf. Und damit nimmt auch die Story fahrt auf. Welche Geheimorganisation hinter der Entführung steckt und was es mit der Schicksalstafel auf sich hat, wird aber an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Klar ist aber, dass der Humor und die düsteren Charaktere natürlich bis zum Ende erhalten bleiben.
Für alle, die sich fragen, ob man den ersten Teil gelesen haben muss sei gesagt, dass es eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes zu Beginn gibt. Aber man sollte sich dennoch das Debut von Lady Mechanika nicht entgehen lassen.
Zeichnungen
Wie bereits im ersten Band schafft Joe Benitez erneut eine nachvollziehbare und glaubwürdige Steampunk-Welt. Der sehr realistische Zeichenstil und die in Brauntönen gehaltenen Panels passen super zum Setting. Im Kontrast dazu stehtdie Kleidung der Protagonisten. Diese sind immer sehr pompös und in knalligen Farben. Man könnte fast meinen Joe Benitez sei Modedesigner. Dies stellt er vor allem auf den ganzseitigen Zeichnungen zur Schau, auf denen die Heldin in Pin-Up-Pose sehr detailliert dargestellt wird. Dies wirkt aber zu keiner Zeit billig, sondern zeigt nur nochmal, wie viel Mühe sich der Autor nicht nur mit der Geschichte, sondern auch mit ihrer Darstellung gemacht hat. Alles wirkt durchdacht, bis ins kleinste Detail.
Ich habe es in meinem Review zum ersten Band bereits gesagt, und muss mich nochmal wiederholen: Der Comic ist nicht nur schön zum anschauen, sondern die Geschichte ist gleichermaßen spannend. Ich habe schon viele Comics gekauft, bei denen mir die Zeichnungen gut gefallen haben. Beim Lesen musste ich aber dann feststellen, dass mich die Geschichte nicht gefesselt hat. Deshalb bin ich von Lady Mechanika so begeistert.
Lady Mechanika – wunderschöne, detaillierte Zeichnungen und eine fesselnde Geschichte. Unbedingt lesen!!!
Das Warten auf Band 3
Im Juli erscheint Band 3 der Serie beim Splitter Verlag. Dieser Schließt die Geschichte um die Schicksalstafel ab. Ich bin gespannt, wie die Geschichte zu Ende gebracht wird und wohin es die Heldin dann verschlägt.
Infos zu Lady Mechanika
Autor: Joe Benitez
Zeichner: Joe Benitez
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 128
Preis: 19,80 €
Zur Verlagswebsite mit Leseprobe